März 03, 2024
Am 12. Oktober verlassen wir Elba, um weiter Richtung Winterlager entlang der Küste zu fahren. Dabei wollen wir sehr wohl noch die eine oder andere Insel mitnehmen, sofern es die Wetterbedingungen und die Zeit zulassen. Über die Zwischenhalte in Grosseto, Ercole, Riva di Traiano erreichen wir am 17. Oktober nach 126 Seemeilen Porto di Roma auf der südlichen Seite des Zuflusses vom Tiber ins Mittelmeer. Die Hafenzufahrt ist herausfordernd, da wir recht starke Wellen in der Einfahrt stehen haben und diese recht eng und flach ist. Wir schaffen es aber gut in den Hafen, haben jedoch gewisse Probleme beim Aufstoppen. Die teilen wir per Funk auch der Marina mit und bitten um Anlegehilfe. Es ist zwar ein Marinero zum Annehmen der Leinen da, aber keine Anlegehilfe per Dinghy. Service ist für italienische Häfen eben ein Fremdwort, insbesondere wenn es sich um Gastlieger handelt und diese noch nicht einmal italienisch sprechen. Wir schaffen es dennoch anzulegen und sind erst einmal fest und sicher. Wir buchen uns für 5 Nächte ein, da noch stärkerer Wind angekündigt ist und wir diesen im Hafen abwettern wollen. Wie es sich herausstellt, haben wir uns einen Gewebefaser-Sack unterwegs in die Schraube eingefahren, der unsere Manövrierfähigkeit behinderte. Dieser wir im Hafen von einem Taucher innerhalb von 5 Minuten gegen den Obolus von 260 € entfernt. Selbst wäre mir das Tauchen nicht erlaubt gewesen und aufgrund des stark verschmutzten Hafenwassers (leider viel Plastikmüll), der schlechten Sichtverhältnisse und des starken Windes, bin ich gerne bereit den Preis zu zahlen. Zum Glück gibt es keine weiteren Schäden an Welle oder Propeller. Die Hafenanlage selbst ist stark in die Jahre gekommen, aber funktional und hat neben einigen Restaurants auch Geschäfte mit allerlei Nützlichem zu bieten. Da wir uns schon länger mit dem Gedanken zu einem neuen Dinghy mit einem kielartigen und festen Boden tragen, schlagen wir im direkt bei dem am Ende unseres Stegs gelegene Geschäft zu und kaufen ein neues Dinghy. Es wird uns auch bis vors Boot geliefert und erst einmal brandneu in der Gästekabine eingelagert. Die Marina selber befindet sich in einem umzäunten und bewachten Gelände. Wenn mach es verlässt, hat man den Eindruck in den Slums von Rom gelandet zu sein. In strandnähe campieren Obdachlose. Mache hausen auch in alten, herunter gekommenen Wohnwagen. Müll türmt sich überall. Insgesamt jedenfalls keine besonders tolle Visitenkarte. Dennoch möchte Georgia Rom besuchen, schon allein, weil es dort besonders viele Geocaches zu suchen gibt. Da ich schon mehrmals in Rom war, bleibe ich mit Catie an Bord.
Die starken Winde beanspruchen unsere Leinen auch im Hafen stark und wir sind froh, als wir nach 5 Nächten am 22. Oktober weiterfahren, mit Zwischenstopps in Capo Anzio und Gaeta. Nach insgesamt 111 Seemeilen legen wir in Lacco Ameno auf Ischia an. Den Hafen haben wir ausgewählt, weil er recht günstig ist. Als wir ankommen, stellen wir fest, dass aufgrund der Wintersaison auch Arbeiten im Hafen zugange sind, die als Konsequens haben, dass es zwar Wasser gibt, aber keinen Strom. Dafür bekommen wir auf den relativ günstigen Preis noch einen Rabatt von 5 € pro Nacht. Wir liegen gut geschützt und ruhig hinsichtlich Schiffsbewegung und Umgebungslautstärke. Wir machen mit dem Bus eine Fahrt zur anderen Seite der Insel, wo es warme Quellen an einem Strandbad gibt. Leider können wir bei 3Meter hohen Wellen und starker Brandung kein Bad nehmen, aber die Inselrundfahrt mit dem Bus gleicht eine abenteuerlichen Achterbahnfahrt. Der Busfahrer hat wirklich viel zu tun mit Hupen, Kurbeln am Lenkrad und der kurvigen Streckenführung. Verwunderlich, dass es bei dem Fahrstil keine Kotztüten im Bus gab, aber auf alle Fälle ein Erlebnis! 😊 Wir blieben drei Nächte auf Ischia und es hat uns sehr gut dort gefallen. Wie es weiterging, dass erfahrt ihr im Blog 2023_017.