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04.04.2023 Calpe - Valencia

Apr. 24, 2023

Ostern 2023 in Valencia

Am 4. April nach zwei ruhigen Nächten in Calpe, verabschiedeten wir uns morgens um 8 Uhr mit dem ersten Tageslicht von dort und legten ab, Richtung Valencia. Mangels passenden Windes, war erst einmal Motorfahrt angesagt. Nicht ideal, aber der Dienstag war leider der einzige Tag, an dem ich keine Termine hatte und wir somit stressfrei die 62 Seemeilen nach Valencia antreten konnten. Nach ziemlich ereignisloser Fahrt erreichten wir gegen 17:30 Uhr den Real Club Nautico Valencia. Wie üblich, erreichte ich über Funk niemanden und versuchte es im Anschluss per Telefon im Hafenbüro. Per Navily hatten wir vorab gebucht und auch eine Bestätigung mit Nennung des reservierten Platzes bekommen. Dort wurde uns mitgeteilt, dass für unseren Aufenthalt der Liegeplatz 14, Liegeplatz 13 reserviert sei – häh? Wir sind mit 4,56m Beam zwar ziemlich breit, aber so breit, dass wir zwei Liegeplätze brauchen? Schließlich erschien doch ein Marinero per Fahrrad und dirigierte uns wirr durch die Gegend. Parallel wurde ich telefonisch und auch per Funk kontaktiert – Stress und Chaos pur. Auf jedem Medium andere Anweisungen und vom Marinero ebenfalls andere Anweisungen. Nachdem wir unseren Liegeplatz aus der Buchungsbestätigung – wie wir meinten – erreicht hatten, wies uns der Marinero an, dass wir dort falsch seinen und auf einen anderen Liegeplatz mit der Nummer 20 anlegen sollten. Bei dem Wendemanöver drückte uns der Seitenwind gegen ein Motorboot, was aber für alle schadlos von Statten ging, da Georgia die richtigen Stellen abgefendert hat. Am benannten Liegeplatz 20 angekommen, war dieser belegt. Mittlerweile völlig entnervt von den unterschiedlichen Anweisungen und dem vorherigen Rumgegurke im Hafen, legten wir erst einmal provisorisch am Kopf eines Steges an, um mit Marinero und Hafenbüro erst einmal abschließend zu klären, wo wir denn nun hinsollten. Wie sich herausstellte war es genau der Platz, an dem wir vorher vom Marinero als falsch abgewiesen worden waren. So einen katastrophalen Empfang im Hafen hatten wir bislang noch nie erlebt. Schlussendlich legten wir wieder vom Stegkopf ab und fuhren zum Steg 14, Liegeplatz 13 – das war nämlich die korrekte Übersetzung des bestätigten Liegeplatzes gewesen. Bei über 1500 Liegeplätzen wäre sicher auch eine Karte oder Skizze mit den Nummern der Stege und Liegeplätze hilfreich, aber sicher nur so eine dumme deutsche Gründlichkeits-Idee. Weder im Internet gibt es für den Club Nautico so etwas nachzuschlagen noch als „Handout“ im Hafenbüro.

Nachdem wir die Anlege-Odyssee mit fast 1,5-stündiger Dauer endlich hinter uns gebracht hatten und die Achteleine fest waren, legte ich langsame Vorwärtsfahrt ein, damit Georgia beim Festziehen der Muringleinen etwas Unterstützung hatte. Der zweite zwischenzeitlich erschienene Marinero hatte jedoch nichts Besseres zu tun, als eine weitere quer unter dem Schiff laufende Muring-Hole-Leine nach oben zu ziehen, welche dann auch zielgerichtet ihren Weg in den langsam laufenden Propeller fand!!! Motor natürlich abgewürgt und piepsend – ich war vollends bedient!!!!

So eine Sch…. hatte ich wirklich noch nie erlebt, weder auf dem eigenen Bug noch beim Chartern. Vielen Dank auch!!! Früher war ich froh mit Profis zu arbeiten, heute bin ich froh, wenn ich es nicht ausschließlich mit Idioten zu tun habe! Aber wie heißt es so schön: Schlimmer geht immer!

Mir wurde dann gesagt, dass dich entweder heute Abend noch oder auch morgen früh ins Hafenbüro gehen sollte zur Anmeldung. Ich entschied mich für morgen früh, da ich wirklich nicht in der Stimmung war und mir auch nicht sicher, ob ich bei der Anmeldung nicht etwa ausfällig werden würde.

Am nächsten Morgen ging ich dann auf die Suche nach dem Hafenbüro. Es gibt ein großes Real Club Nautico Gebäude am Ende des zentralen Stegs, von dem eine Menge Seitenstege abgehen. Dort vermutet ich auch das Hafenbüro – falsch gedacht. Ich fragte mich peut-a-peut durch und fand es schließlich in dem dritten Seitengang der etwa 500 m langen Geschäfte- und Ladenzeile, welche parallel zum Hafen verläuft und über alle möglichen Mechaniker, Techniker, Makler, Segelmacher und vieles mehr verfügt. Hinweisschilder auf das Hafenbüro oder Ähnliches – Fehlanzeige. Endlich dort angekommen, checkte ich ein und bekam sogar eine Entschuldigung von dem Mitarbeiter, nachdem ich mein Leid geklagt hatte. Am Nachmittag sollte sogar jemand vorbeikommen und prüfen, wie die Leine aus dem Propeller entfernt werden könnte. Oh Wunder, es kam wirklich jemand und einige Zeit später sogar ein Taucher, der die Leine mit drei Umdrehungen aus dem Propeller entfernen konnte und sogar noch ein Plastikabsperrband, welches wir uns wohl unterwegs eingefahren hatten. Bezahlt haben wir dafür nichts – wenigstens etwas!

Genug von den Dilettanten – Die Stadt Valencia selbst ist sehr schön und sowohl von der Architektur als auch von den vielen Grünanlagen und Parks wirklich sehr sehenswert ist. Wir unternahmen eine wunderschöne Fahrradtour durch die Stadt und haben dabei viel gesehen, unter anderem eine Blumenbrücke, die nur für Fußgänger und Radfahrer geöffnet war. Die Grünanlagen waren sehr belebt, aber nicht überlaufen. Offensichtlich wird das Angebot an Grünanlagen auch gerne von den Bewohnern in Anspruch genommen. Die Architektur mit ihren zahlreichen kunstvollen Gestaltungen ist ebenfalls sehr sehenswert. Das Flair war insgesamt sehr ansprechend und hat uns sehr gut gefallen.

An Ostern haben wir dann auch noch eine Stadtrundfahrt mit dem Hopp-on and off Bus gemacht. Viel Neues konnten wir dabei nicht entdecken, da wir fast alles schon bei unserer Radtour selbst erkundet hatten. Da Hunde im Bus nicht erlaubt waren, packten wir Catie in die dafür umgebaute Sporttasche und schmuggelten sie einfach mit rein. Leider funktionierten die Steckplätze für Kopfhörer nicht richtig, die auch Informationen und Erklärungen zu den Sehenswürdigkeiten vermittelt hätten. Das Highlight der Bustour war, dass wir die zahlreichen Drachen am Strand entdeckten, wohin wir anschließend mit dem Fahrrad nochmal hingefahren sind und uns die vielen unterschiedlichen Formen und Lenkdrachen Performances angesehen haben. Wirklich sehr beeindruckend, was dort alles zu sehen war. Das war es dann vorerst mit Valencia und wie es weiterging erfahrt ihr im nächsten Blog… 😊.

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