Aug. 30, 2023
Am 08.06.2023 sagten wir um 7:50 Uhr dann Roses Adios und fuhren weiter zum letzten Hafen in Spanien Portbou. Ein sehr kleiner Hafen, der etwas vor dem Ort gelegen ist. Nach rund 4 Stunden erreichten wir den knapp 21 Seemeilen entfernten Hafen in der Grenzstadt zu Frankreich gegen Mittag um 12 Uhr. Nach dem Anlegen erkundeten wir den kleinen Ort, der ziemlich verschlafen und etwas heruntergekommen wirkte. Neben dem großen Grenzbahnhof, hatte er aber doch etwas zu bieten, nämlich eine Gedenkstätte für den Deutschen Philosophen Walter Benjamin, der auf der Flucht vor den Nazis 1940 in Portbou leider verstarb.
Am nächsten Morgen ging es früh weiter nach Gruissans, wo uns der Wind mit kräftiger Brise von Achtern mit bis zu 30 Knoten Wind hin blies. Nach 7 Stunden hatten wir die Hafeneinfahrt von Gruissans erreicht, die aufgrund der ca. 3 Meter Seegang und bei lediglich 3 Meter Tiefe der Fahrrinne nochmal vor große Herausforderungen bei der Durchquerung stellten. Die Einfahrt war sehr eng und da die Wellen und der Wind querab von Backbord standen, nur mit intensivem Einsatz der Maschine zu meistern. Zum Glück sind wir weder auf die Wellenbrecher gespült worden, noch auf Grund gelaufen wegen der Dünung und der geringen Wassertiefe. Im ersten Hafenbecken angekommen, waren wir sofort in ruhigem Wasser, obwohl der Wind immer noch sehr kräftig von Backbord blies. Daher wurden wir auch von einem von Land aus stark winkenden Marinero davon abgehalten zur Anmeldung an der Rezeption anzulegen. Er sprang ins Dinghy und bugsierte uns direkt zu unserem Liegeplatz im hinteren Bereich des Hafens zwischen den umgebenden Gebäuden. Hier lagen wir nun sehr gut geschützt und direkt vor einer Pizzeria. Bei der Anmeldung in der Rezeption stellte sich heraus, dass zwei von den drei französischen Damen sogar Deutsch sprachen. Bei meinem schlechten Französisch eine echte Erleichterung. Sie teilten mir dann auch mit, dass sie gar nicht ernsthaft mit unserer Ankunft gerechnet hätten, wegen der unguten Wetterverhältnisse. Okay, bis zum Hafen war alles gut, aber bei der Einfahrt muss ich zugeben, dass ich sehr froh war, als wir sie hinter uns hatten 😉. Wir blieben für 4 Nächte und erkundeten den Markt im alten Ortskern und den Weinanbau, der uns von Bekannten vom Campingplatz in Deutschland empfohlen worden war. Da es leider im Weingut keine Möglichkeit für eine Probe gab bei unserem Besuch, kauften wir zwei Sets von je drei verschiedenen Flachen und machten eine kleine Weinprobe mit Pizza von gegenüber auf unserem Schiff. Was uns schmeckte, ging ich dann am Folgetag noch ein wenig nachkaufen.
Gruissans hat uns insgesamt recht gut gefallen, dennoch ging es am 13.06. weiter nach Grand Motte. Die 52 Seemeilen brachten wir recht ereignislos hinter uns und kamen abends um 18:30 Uhr dort an. Da das Hafenbüro bereits geschlossen war, wies uns ein dort Wache haltender Carabinieri unseren Liegeplatz am Besucherponton an. Mit meinem schlechten Französisch und seinen rudimentären Englischfähigkeiten, war dies für uns beide am Telefon eine Herausforderung. La Grand Motte ist sicher nicht schön, aber architektonisch durchaus interessant. Es ist halt eine große Touristenanlage mit sehr vielen auf dem Reisbrett entstandenen Hotels und Liegeplätzen und entsprechend der Sommerferienzeit auch sehr mit Familienurlaubern belebt gewesen. Aber zur Entschädigung für den Trouble gab es wieder einmal leckeres Sushi und natürlich auch ein leckeres Steak zu Georgias Geburtstag. Wir blieben zwei Nächten und zogen dann weiter in Richtung Marseille, doch mehr davon erfahrt ihr im nächsten Blog 😊.