Okt. 14, 2023
Endlich wieder zurück am Schiff, ging es am 24.08.2023 von Imperia los nach Loano. Die Marina dort ist ein auf dem Reisbrett geplanter und entsprechend baulich umgesetzter moderner Hafen, dem dadurch aber auch etwas das Flair fehlt. Die positive Seite sind die gute Infrastruktur, Parkplätze und Tiefgarage (wer es braucht), Restaurants und diverse Geschäfte für Marinebedarfe und drum herum. So haben wir dort zum Beispiel auch Schonbezüge für unsere Fender gefunden, die farblich etwas passender sind und von blau auf hellbrau/ cremfarben umgestellt.
Am 31.08. fuhren wir rund fünf Stunden weiter nach Arenzano. Der kleine Hafen dort war viel ursprünglicher und eher historisch gewachsen. Er verfügte auch nur über wenige Gastliegeplätze, aber aufgrund des Saisonendes bekamen wir einen Liegeplatz für ein paar Nächte. Über das Wochenende gab es im Ort eine große Prozession, bei der eine Staute durch die Straßen getragen wurde und die im Hafen endete. Dorst stiegen die Priester, Ministranten und sicher auch einige amtlichen Würdenträger auf Boote u.a. der Carabineri um, um die Boote im Hafen und vor dem Hafen zu segnen. Ein großes Spektakel in dem kleinen Ort.
Am 03.09.2023 ging es weitere knapp 29 Seemeilen nach Chiavari. Dort trafen wir uns mit dem Mechaniker, der unsere Klimaanlage lieferte und einbaute. Ich unterstützte beim Einbau tatkräftig. Da ich für unser Boot leider keine Unterlagen habe, welche Luftschläuche wo und wie verbaut sind, war es mal wieder etwas Try- and Error herauszufinden, wie man das alles am besten einbaut. Hinsichtlich der Seewasser Ver- und Entsorgung hatte ich sehr klare Vorstellungen. Die Versorgung sollte über ein T-Stück in der Wasserversorgung zum Watermaker eingebaut werden, da Klimaanlage und Watermaker nicht zusammen laufen würden, hat sich das angeboten. Für beides im Parallelbetrieb würde wohl auch der Borddurchlass einen zu geringen Querschnitt haben. Zusätzlich wurden Absperr-Ventile für Klimaanlage und Watermaker eingebaut. Der Rücklauf des Kühlwassers wurde ebenfalls über ein T-Stück in den Ablauf der Cockpitdrainage angeschlossen. Ich wollte unbedingt vermeiden, dass
1. neue Löcher (Borddurchlass genannt) in den Schiffrumpf gebohrt werden müssen und
2. der Rücklauf über der Wasserlinie beim Betrieb der Klimaanlage permanent plätschert, wie es bei sonst allen anderen Booten üblich ist.
Das nervt mich nämlich ungemein und führt irgendwie ungewollt zu zusätzlichem Harndrang 😊. Blieb nur noch der Ablauf für das Kondenswasser anzuschließen. Dafür mussten wir ein Loch durch die Decke vom Aufstellort in den Maschinenraum gebohrt werden, um ein dauerhaftes Gefälle im Leitungsverlauf sicherstellen zu können. Die anderen Wasser führenden Leitungen, sowie die Stromanschlüsse konnten wir durch vorhanden Öffnungen mit hindurchführen. Das Kondenswasser wurde über ein T-Stück ebenfalls an den Rücklauf angeschlossen. Nach 3 Tagen schweißtreibender Arbeit und Detailgefummel, sowie 28 verbauten Klemmschellen, lief die Anlage. Entgegen allen Befürchtungen des Mechanikers, dass die alten Heizschläuche, die wir für die V-Berth und Eignerbad Kühlung wiederverwendet haben, nicht ausreichen isoliert seien, um noch Leistung abzugeben funktioniert die Kühlung sehr gut. Letztlich wollen wir ja unser Schlafzimmer nicht auf 19 Grad runterkühlen, sondern nur bei sehr heißer Witterung auf eine erträgliche Temperatur unter 30 Grad bringen. Das funktioniert! Wie immer hat das Projekt länger gedauert und mehr Herausforderungen im Detail mit sich gebracht. Das Ergebnis zählt und nun können wir mit der Klimaanlage im Sommer bei Bedarf entsprechend kühlen und im Winter auch den Decksaloon sowie Schlafzimmer und Eigenerbad bis zu einer Wassertemperatur von 2 Grad Celsius auch zum Heizen benutzen. Wie es nach Chiavari weiterging, erfahrt ihr wie immer im nächsten Blog 😊.